Noch rund 100 000 Fukushima-Evakuierte

Aus dem Fukushima-Newsletter Februar 2016

[11.02.2016] Fünf Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima ist die Zahl der Personen, die in temporären Flüchtlingsunterkünften oder bei Verwandten leben auf rund 100.000 gesunken. Dies ergab eine im Januar veröffentlichte offizielle Untersuchung der Präfekturverwaltung von Fukushima. Den Angaben zufolge lebten innerhalb der Präfektur Fukushima Ende Dezember 2015 noch 56.463 Evakuierte in temporären Wohneinheiten, die aufgrund der hohen Radioaktivität in ihre Heimat verlassen mussten, während sich außerhalb der Präfektur noch 43.497 Personen aufhielten . Ein Jahr zuvor waren noch 121.585 Evakuierte gezählt worden. Im Mai 2011, zwei Monate nach dem Super-GAU, war die Zahl der Zwangsevakuierten mit 164.865 am höchsten.
Nicht erfasst werden in dieser Untersuchung all die Menschen, die sich nach ihrer Flucht aus den hochgradig verseuchten Gebieten anderswo beispielsweise ein Haus kaufen konnten. Während sich ein Teil der geflohenen Japaner anderswo ein neues Leben aufbauen konnte,  sollen andere trotz der Strahlenbelastung wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. So hat die japanische Regierung vor wenigen Monaten die Evakuierungsanordnung für die Stadt Naraha unweit der Atomruine von Fukushima aufgehoben (Newsletter vom Sept. 2015).
Wie im vergangenen Jahr berichtet, geht es den Evakuierten gesundheitlich alles andere als gut. Einer offiziellen Studie zufolge haben zwei Drittel der Familien Mitglieder mit physischen oder psychischen Gesundheitsproblemen. Die Evakuierten geben u.a. an, unter Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen und Müdigkeit zu leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass der Atomkonzern Tepco immer mehr Evakuierten, die zum Teil in tristen Notunterkünften leben müssen, die Entschädigungszahlungen verweigert (Newsletter vom Juli 2015).

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